Was ist beim Sandstrahlen zu beachten?

Was versteht man unter Sandstrahlen?

Das Verfahren des Sandstrahlens wird sowohl bei der Oberflächenreinigung als auch zur Veredelung von Oberflächen eingesetzt. Hier wird ein Strahlmittel mit hoher Geschwindigkeit auf die Oberfläche geschleudert, um zum Beispiel Werkstoffe zu reinigen. Mit diesem Verfahren lassen unter Einwirkung des Strahlmittels u. a. Rost, Verschmutzungen, Farbresten und anderen Verunreinigungen zuverlässig entfernen. Auch zur Betonsanierung, Motoren- und Graffitientfernung ist diese Anwendung geeignet. Mit dem richtigen Strahlgut können so nahezu alle Materialien, angefangen von Metallen bis hin zu Steinen, bearbeitet werden. 

Üblicherweise wird dieses Verfahren anhand von einer Sandstrahlkabine oder von vergleichbaren Sandstrahlgeräten durchgeführt. Besonders beliebt ist das Sandstrahlen-Verfahren in der Industrie und im Bauwesen bei der Metallbearbeitung. Denn dieses Verfahren kann einerseits zur effizienten Abtragung von Verunreinigungen und zur Aufbereitung von Oberflächen genutzt werden, oder auch zur Veredelung und Erzeugung optischer Effekte. 

Funktionsweise des Sandstrahlens 

Die Funktionsweise des Sandstrahlens ist ebenso einfach wie genial. Je nach gewünschtem Oberflächeneffekt kann auf eine Vielzahl an Strahlanlagen für das Sandstrahlen genutzt werden. Die Vorgehensweise bei den unterschiedlichen Strahltechniken ist jedoch vergleichbar.  Beim Strahlen wird ein starker Luftstrahl erzeugt und gleichzeitig mit dem Strahlmittel vermischt. Durch spezielle Kompressoren wird der benötigte Luftdruck erzeugt, um das gewünschte Werkstoff zuverlässig zu bearbeiten. Das MIttel kann dabei entweder mit Wasser aus einem Sammelbehälter oder trocken beigemischt werden. Diese Kombination aus Luftdruck- und Strahlmittel wird dann mit hoher Geschwindigkeit über ein Schlauch- und Düsensystem auf die Oberfläche gestrahlt. Die Geschwindigkeit kann in einem Bereich von 20 – 300 Metern pro Sekunde liegen. Dadurch werden die Oberflächenteilchen durch die Strahlwirkung gelöst und entfernt. Die Oberflächen werden so von Unreinheiten, Lack, Rost etc. gründlich gereinigt. Je nach Stärke und Verfahren können unterschiedliche Reinigungsgrade erzielt werden. 

Anwendungsbereiche und unterschiedliche Verfahren

Das Verfahren des Sandstrahlens wird sowohl bei der Oberflächenreinigung als auch zur Veredelung von Oberflächen eingesetzt. Zu den wichtigsten Anwendungsbereichen des Sandstrahlens gehören heutzutage:

  • Reinigung 

  • Verdichtung 

  • Veredelung

  • Aufrauhung

  • Dekoration

  • Entrosten

  • Mikrosandstrahlen

Im Grunde genommen, kommen beim Sandstrahlen vier unterschiedliche Verfahren zum Einsatz. Diese variiert je nach Anforderung und Werkstoff. 

  1. Verfahren: Niederdruckstrahlen

Bei diesem Verfahren wird das Strahlmittel in einem Strahlkessel unter Druck gesetzt. Durch den dabei entstehenden Druck und der Schwerkraft wird das Strahlgut zur Luftdüse befördert. Die Stärke des Drucks im Kessel kann aber jederzeit nach Bedarf verändert werden. Dieses Verfahren kann sowohl trocken als auch nass durchgeführt werden. Beim Nass-Verfahren wird dem Strahlgut noch Wasser hinzugefügt. Die Zufuhr von Wasser macht die Reinigung schonender und reduziert die Menge an Staub. Jedoch wird die Flächenleistung dadurch verringert. 

  1. Verfahren: Mikrosandstrahlen

Das Mikrosandstrahlen-Verfahren ist eine Unterart des Niederdruckstrahlens. Der Unterschied liegt darin, dass hierbei eine extra feinkörniges Strahlmittel zum Einsatz kommt. Dieses können unter anderem zum Beispiel Steinmehl oder Glasperlen sein. Auch hier wird das Strahlgut dann unter hohem Druck auf die Oberfläche mit speziellen Mikrostrahlanlagen, gestrahlt.  

  1. Verfahren: Injektions-Sandstrahlen

Bei diesem Verfahren wird durch einen Injektor das Strahlmittel aus dem Behältnis entnommen und auf die gewünschte Oberfläche gestrahlt. Das Injektions-Verfahren ist dabei sehr unkompliziert im Aufbau und ebenfalls sehr einfach bei der Anwendung. Dafür ist die Flächenleistung im Gegensatz zu anderen Verfahren recht gering. Aber auch hier kann der Druck und die Menge des Strahlguts unterschiedlich eingestellt werden. So wie beim Mikrosandstrahlen kann hier zwischen einer trocknenden und einer nassen Strahlmethode zurückgegriffen werden.  

  1. Verfahren: Vakuum-Verfahren

Das Vakuum-Verfahren hat einen großen Unterschied zu den anderen genannten Verfahren. Denn beim Vakuum-Sandstrahlen wird ein geschlossener Kreislauf des Strahlmittels gebildet. Das Vakuumsystem sorgt dafür, dass das dieses direkt nach der Bearbeitung eingesaugt wird. Das sorgt dafür, dass das wieder verwendbare Strahlgut und das Abfallprodukt getrennt werden. Denn während gleichzeitig der Staub entsorgt wird, wird das noch intakte Mittel erneut in den Kreislauf eingesetzt. Dies wiederholt sich so oft, bis das gesamte Strahlgut aufgebraucht ist. Das sorgt für einen besonders sparsamen Verbrauch. Der kleine Nachteil ist aber auch hier die vergleichsweise geringe Flächenleistung. 

Welche Strahlmittel gibt es?

Früher wurde überwiegend mit Quarzsand gearbeitet, doch dies ist heutzutage nicht mehr der Fall. Es stellte sich heraus, dass durch die Einatmung des Quarzstaubs, sich gefährliche Lungenerkrankungen bilden können. Strahlmittel werden darüber hinaus in Einweg- sowie Mehrwegstrahlmittel unterschieden. Einwegstrahlmittel werden nach einmaligem Gebrauch dementsprechend entsorgt während Mehrwegstrahlmittel gesammelt und erneut verwendet werden.

Um den gewünschten Effekt beim Strahlen zu erzielen, gilt es bei der Wahl des Mittels auf die Kontur, Beschaffenheit und Körnung zu achten. 

  • Korund

  • Hartguss

  • Schlacken

  • Stahlguss

  • Granatsand

  • Glasperlen

  • Kunststoff

  • Schlacke

  • Trockenschnee & Trockeneis

Jedes dieser Mittel eignet sich je nach Anforderungen, entsprechend besser oder schlechter. 

Vorteile beim Sandstrahlen

Wie bereits erwähnt ist diese Technik besonders für die schonende Oberflächenbehandlung von verschiedenen Materialien wie Metall, Kunststoff oder Glas. Dieses strahltechnische Verfahren kommt sowohl zum Reinigen als auch zum Abtragen von störenden Elementen zum Einsatz. Verrostete Werkstücke können so gründlich gereinigt werden. Das steigert den Nutzen und die Lebensdauer des entsprechenden Werkstückes. 

Nachteile beim Sandstrahlen 

Einzig und allein die Kosten, die für das Entsorgen des kontaminierten Strahlmittels aufkommen, fallen negativ auf. Denn die anfallenden Staubemissionen müssen aufwendig über eine Absauganlage abgeführt werden. 

 

Wir von Fradashop wünschen viel Spaß beim Reinigen Ihrer Werkstoffe 

 

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