Schöne Ideen für Holzarbeiten mit Kindern

Holz gehört neben Stein und Lehm zu den ältesten Baustoffen der Welt. Alle drei Materialien waren mit hoher Sicherheit zugleich die Spielzeuge der Kinder unserer Vorfahren aus grauer Vorzeit. Holz besitzt dabei den Vorteil, sich einfach bearbeiten zu lassen, leicht zu sein und nicht ganz so viel Schmutz zu hinterlassen wie Steine und Lehm. Auch in steinzeitlichen Hütten war Sauberkeit durchaus ein Thema. Leider sind aus dieser fernen Vergangenheit keine Holzspielzeuge überliefert, aber schon aus dem alten Ägypten vor rund 2200 Jahren sind Spielzeuge aus Holz nachgewiesen. Heute gibt es kaum ein Kinderzimmer, indem nicht zumindest Spielklötze aus Holz zu finden sind. Sie sind oft das erste Material für Kleinkinder, an denen sie unbewusst ihre Motorik trainieren.

Bei der Holzarbeit mit Kindern wird dieses Training nicht nur fortgesetzt, sondern zugleich mit der Entwicklung kognitiver Fähigkeiten kombiniert.

Holzarbeit mit Kindern, zu früh gibt es nicht

Natürlich können Kinder bestimmte Fähigkeiten erst nach der Entwicklung der Motorik einsetzen, weshalb Holzarbeit mit Kindern in den ersten Jahren eigentlich nur das Spielen mit Holz darstellt, aber schon hierbei erfolgt die Aneignung von Grundkenntnissen über Form, Farbe, Klang und Geruch. Gerade Holz bietet in dieser Beziehung den Sinnen des Kindes eine besondere Vielfalt, ohne dabei zu komplex zu erscheinen und Holz ist ein reines Naturprodukt.

So etwa ab dem Alter von 4 Jahren kann die Holzarbeit mit Kindern intensiviert werden. Dazu gehören die ersten Schritte im Umgang mit Werkzeugen zur Holzbearbeitung, wie zum Beispiel:

  • Laubsäge
  • Hammer und Nagel
  • Holzleim
  • Zirkel und Lineal
  • Schraubzwinge
  • Schleifpapier

Beim Handwerken mit Kindern gilt es, zuerst vormachen und dann die Kinder selber Erfahrungen sammeln lassen und nur eingreifen, wenn es nötig ist. Dabei sollten die gestellten Aufgaben wie auch die zu bearbeitenden Materialien anfangs sehr einfach gehalten werden. Dünnes Sperrholz etwa lässt sich mit der Laubsäge sehr einfach trennen. Dazu werden auf das Sperrholz mit Bleistift und Lineal zunächst Quadrate oder Rechtecke aufgezeichnet, damit das Kind nur gerade sägen muss. Ein so ausgesägtes Rechteck ist das erste Erfolgserlebnis. Wichtig ist es, ausreichend Ersatzblätter für die Laubsäge vorrätig zu halten, denn vermutlich wird in der ersten Zeit das eine oder andere Sägeblatt entzweigehen.

Nach etwas Übung werden die Materialverluste kleiner und gleichzeitig mehren sich die Versuche, aus dem Sperrholz kompliziertere Formen zu sägen, beispielsweise Tierfiguren, Sterne oder Kreise. Nach dem Aussägen können die Kinder die Sägeränder abschleifen und ihre Werke mit Wasserfarben bemalen. Schon ist das erste selbst hergestellte Spielzeug entstanden.

Holzarbeit mit Kindern, räumliches Denken fördern

Holz ist hervorragend dafür geeignet, dreidimensionale Objekte anzufertigen. Auch hier darf zuerst vorgemacht werden wie es geht, um etwa aus Sperrholz ein Kästchen zu bauen. Vielleicht die erste eigene Spardose oder sogar ein Vogelhäuschen, das nicht nur beim Basteln Freude bringt, sondern ebenso später, wenn die Vögel im Garten oder auf dem Balkon darin nach Futter suchen.

Ein Vogelhäuschen ist schon Handwerken mit Kindern der gehobenen Art, aber auch eine gute Gelegenheit, dem Nachwuchs den Umgang mit Holzleim, Hammer, Nagel und Schraubzwinge beizubringen. Holzarbeiten mit Kindern ergeben noch einen sehr wichtigen Aspekt in der Entwicklung, der seine Wirkung bis in das Erwachsenenleben zeigt. Die Fähigkeit, mit den eigenen Händen etwas zu erschaffen. Das ist heute ein Segment in der Kinder- und Jugenderziehung, das oft  sträflich vernachlässigt wird und vielleicht mit ein Grund dafür, dass dem Handwerk der Nachwuchs fehlt. Natürlich muss nicht aus jedem Kind, das sich mit Holzarbeiten beschäftigt, nun unbedingt ein Schreiner oder Zimmermann werden, auf jeden Fall wird aber so das Verständnis für den Umgang mit Materialien und Werkzeugen geweckt. 

Handwerken mit Kindern zahlt sich aus 

Wer als Kind zum Basteln angeregt wird, hat es im späteren Leben in vielen Bereichen einfacher und tatsächlich lässt sich dadurch Geld sparen. Die anfängliche Holzarbeit mit Kindern ist für diese oft der Einstieg ins Heimwerken und manchmal eben auch in einen richtigen Handwerksberuf. Auch wenn es nur beim Hobby bleibt, stellt es eine erfüllende Beschäftigung dar, wobei es bezüglich der gestalterischen Möglichkeiten kaum Grenzen gibt. Sowohl Heim- wie Handwerker können sich mit Werkzeugen und Maschinen einrichten, mit deren Hilfe aus einem Vogelhäuschen ein komplettes Blockhaus wird oder vielleicht die eigene Sauna. Das Schöne an jedem handwerklichen Beruf ist ja auch, dass es praktisch immer Überschneidungen in andere Berufsbilder gibt. So ist der Umgang mit Holz nicht selten der erste Schritt hin zum Kunsthandwerk. Bei der Holzarbeit mit Kindern kann vielleicht ein Schachbrett gebaut und dazu weiterführend die passenden Figuren gedrechselt oder geschnitzt werden. Nur ein Vorschlag von unzähligen Möglichkeiten, aus Holz etwas Wunderbares, einzigartiges und individuelles zu machen.

Kinder, die schon früh den Geruch von frischem Sägemehl gerochen haben, das Harz eines Baumes an den Fingern kleben hatten, die Maserung der verschiedenen Holzarten kennenlernten und erfuhren, was aus Holz alles gemacht werden kann, werden das nie vergessen. Holzarbeit mit Kindern ist zugleich das Verständnis für die Natur bei dem oder der Heranwachsenden wecken.

Wir von Fradashop wünschen viel Spaß

 

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