Rüttler - kaufen oder mieten?

Abgesehen von sehr sandigen, sumpfigen oder moorigen Untergründen ist gewachsener Boden eine gute Basis, um darauf aufzubauen. In der Regel jedoch genügt die gewachsene Struktur nicht den architektonischen Anforderungen. Es muss Erdreich abgetragen und mittels Kies oder Sand die Fläche eingeebnet werden.  Dieser nun neu strukturierte Boden bedarf der Verdichtung.

Ein ungenügend oder überhaupt nicht verdichteter Boden hat in der Regel unangenehme Folgen.

Es kann schnell gehen, innerhalb von ein paar Tagen, oder auch erst nach Jahren. Je nach Belastung und Beschaffenheit des Untergrunds senkt sich der Boden von selbst. Mit ihm senken sich dann zum Beispiel die Betonplatte für das Gartenhaus oder die Steinplatten auf der Terrasse. Gerade auf Terrassen oder Vorplätzen von Häusern tauchen dann eines Tages nach Regenfall Pfützen auf, wo vorher keine waren. Andrerseits bietet ungenügend verdichteter Boden nur geringen Widerstand gegen eindringendes Wurzelwerk von in der Nähe befindlichen Pflanzen. Selbst einfache Gräser oder Wiesenblumen wie der Löwenzahn entwickeln genügend Kraft, um sogar eine Asphaltdecke zu durchstoßen.

Das probate Mittel gegen das ungewollte Absinken des Bodens bei relativ begrenzten Flächen ist der rechtzeitige Einsatz eines Rüttlers oder einer Rüttelplatte.

Was ist eine Rüttelplatte?

Die Idee zur Rüttelplatte, die in den 1950er-Jahren erstmals eingesetzt wurde, entstammt vermutlich dem Vibrationsstampfer oder einfach nur Stampfer, der schon 1930 von Hermann Wacker erfunden wurde. Das Gerät war und ist so erfolgreich, dass der Nachname des Erfinders, Wacker, bald zum Synonym für den Stampfer wurde. In einer Rüttelplatte sind zwei oder auch drei Wellen mit einer gewollten Unwucht montiert. Die schnell rotierenden Wellen erzeugen starke Vibrationen, die den Untergrund unter der Bodenplatte des Rüttlers wortwörtlich zusammenrütteln oder eben verdichten. Während der Stampfer aufgrund seiner Bauweise vorzugsweise in Gräben zur Anwendung kommt, dient die Rüttelplatte der Flächenverdichtung, beispielsweise:

  • Baugrubenverdichtung vor der Erstellung der Bodenplatte
  • Untergrundverdichtung vor der Verlegung von Pflaster und Betonsteinen sowie deren Verdichtung nach der Verlegung
  • Verdichtung von Grundstücken nach deren Nivellierung durch den Bagger

 

Für Unternehmen aus dem Tiefbau gehört die Rüttelplatte als Standardausrüstung zum Maschinenpark. Private Anwender haben die Wahl zwischen Ausleihen, etwa einem in der Nähe befindlichen Baumarkt, oder dem käuflichen Erwerb einer Rüttelplatte.

Faktenlage zu Rüttler mieten?

Die Frage lässt sich beantworten, indem alle Faktoren, aber auch alle Wahrscheinlichkeiten geprüft und gegeneinander abgewogen werden. Zunächst sollten die offensichtlichen Einzelheiten dargestellt werden. Den Anfang macht das „Rüttler mieten“.

Vorteile Rüttler mieten:

  • Kann in der Regel Stunden-, Tage- oder auch Wochenweise gemietet werden
  • Keine Reparaturkosten
  • Betriebsmitteleinsatz nur für die Zeit der Ausleihe
  • Beansprucht nur Platz während der Zeit der Ausleihe

 

Nachteile Rüttler mieten:

  • Auswahl begrenzt
  • Mindestens zweifacher Transportweg auf eigene Kosten
  • Oft wartungstechnisch vernachlässigte Geräte
  • Je nachdem wird ein Anhänger für den Transport benötigt
  • Eventuell langer Anfahrtsweg zu einem Verleiher
  • Der angebotene Mietpreis muss akzeptiert werden oder weitere Suche nach einem Verleiher
  • Funktioniert der Rüttler plötzlich nicht mehr, kommt ein weiterer Weg zum Ausleiher hinzu und nicht selten steht dann kein Ersatzgerät zur Verfügung.

 

Natürlich kann auch alles glattgehen. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass Leihgeräte mit einem erworbenen Neugerät nicht mithalten können. Die Leih-Maschinen gehen durch viele verschiedene Hände. Nicht wenige der Heimwerker, die so ein Gerät ausleihen, fühlen sich auch ohne jegliche Kenntnis von der Materie dazu berufen, vermeintlich kleine Defekte selbst zu reparieren, bevor der mühselige Weg zum Verleiher angetreten wird. Bei der späteren Rückgabe werden die Basteleien natürlich verschwiegen, denn so etwas ist ausdrücklich verboten, wie der entsprechende Passus in den Standard-Mietverträgen für Leihgeräte zeigt. Ebenso gerne werden kleine Unfälle oder Fehlbedienungen verschwiegen.

Im Grunde müsste jeder Verleiher nach der Rückgabe der Rüttelplatte diese einem sehr gründlichen Check unterziehen, doch dazu fehlt oft die Zeit und auch entsprechend geschultes Personal. Dann steht auch schon der nächste Kunde an der Ladentheke, weshalb es meist nur bei einer oberflächlichen Sichtkontrolle bleibt. Dieser Reigen dreht sich so lange weiter, bis die Rüttelplatte in die Fachreparatur muss oder verschrottet wird. Die letzten (Ausleiher) beißen dabei die Hunde und wer weiß schon, wie viel Betriebsstunden und vor allem Kunden die Rüttelplatte schon hinter sich hat?

Nun zur Frage, ob es besser oder schlechter ist, einen Rüttler zu kaufen?

Vorteile Rüttler kaufen:

  • Die Maschine wird angeliefert
  • Der Rüttler steht jederzeit zur Verfügung
  • Gesetzliche Gewährleistung 2 Jahre
  • Widerrufsrecht 14 Tage
  • Freie Auswahl
  • Auf den Bedarf zugeschnitten
  • Erfahrung im Umgang steigt mit der Zeit der Verwendung

 

Der letzte Punkt  mag sich vielleicht etwas seltsam anhören, aber wenn Handwerker gefragt werden, geben wohl alle zu, dass sie verschiedene Werkzeuge besitzen, die sie bei der Arbeit bevorzugen, weil sie ihnen vertraut sind und alles an dem jeweiligen Gerät kennen. Ein Rüttler macht da keine Ausnahme.

Nachteile Rüttler kaufen:

  • Relativ hohe Investition
  • Wartungs- und Reparaturkosten
  • Platzbedarf

 

 Auf den ersten Blick zeigt sich beim Punkt „Relativ hohe Investition“ schon ein deutlicher Unterschied zwischen Kaufpreis und Leihgebühr. Allerdings egalisiert sich dies mehr und mehr mit der Dauer der Ausleihe. Im Schnitt liegt der Stundensatz für das Ausleihen eines Rüttlers bei etwa 15 Euro. Wer aber braucht einen Rüttler nur eine Stunde? Heimwerker, die beispielsweise ihren Garagenvorplatz und die Hofeinfahrt mit Naturstein oder Betonstein neu pflastern, benötigen den Rüttler mindestens zweimal und dies jedes Mal mehrere Stunden. Je nach Fläche, die es zu pflastern gibt, dauert die Arbeit sogar mehrere Tage. Bei einer Woche beträgt die Ausleihgebühr mindestens 100 Euro, mitunter kommen noch Wochenendzuschläge hinzu. Gute neue Rüttelplatten gibt es jedoch schon für rund 400 Euro. Mit jeder weiteren Betriebsstunde des neu erworbenen Rüttlers gleicht sich das Niveau zwischen Investition und Ausleihgebühr an.

An dieser Stelle noch ein paar Worte zum eventuellen Kauf von gebrauchten Rüttlern. Hier zeigen sich ähnliche Problematiken auf, wie sie in der Spalte „Nachteile beim Rüttler mieten“ bereits aufgezeigt sind. Neben diesen schließen Privatverkäufer in der Regel die Gewährleistung aus, was sie laut Gesetzgeber auch können und dürfen. Dabei verhält es sich im Bereich gebrauchter Baumaschinen ähnlich wie bei Gebraucht-Pkw. Es gibt etliche vermeintliche Privatpersonen, die vom Verkauf gebrauchter Baumaschinen leben und eigentlich ein Gewerbe anmelden müssten. Das aber würde sie in die gesetzlich vorgeschriebene Gewährleistung zwingen, die für gebrauchte Artikel immer noch ein Jahr beträgt und auch die 14-tägige Widerrufsfrist könnte vom Käufer in Anspruch genommen werden. Nicht so als Privatperson. Hier gilt der Spruch: „Gekauft wie besehen“, wobei so mancher Käufer zuvor noch viele Kilometer zurücklegte, weil in der Kleinanzeige mit dem angebotenen gebrauchten Rüttler natürlich vermerkt ist: Nur Abholung.

Das vermeintliche gebrauchte Schnäppchen kann sich so schnell zum Rohrkrepierer wandeln.

Mit neu gekauftem Rüttler besser aufgestellt

Der berühmte Spruch: „Es gibt immer was zu tun“, ist keineswegs nur Werbung. Heimwerker wissen das und haben meist mehrere Projekte in der Hinterhand, die noch anzugehen sind.  Dazu gehören oft auch wortwörtlich tiefer gehende bauliche Maßnahmen, etwa das Anlegen neuer Gartenwege, die Sanierung der Terrasse und vielleicht auch endlich der eigene Pool im Garten.

Ist es da nicht praktisch, den Rüttler gleich in der Garage oder im Werkzeugschuppen stehen zu haben? Dabei nimmt ein Rüttler in etwa 0,6 bis 1 Kubikmeter Platz ein. Neue Rüttler, wie zum Beispiel der Rüttler Rüttelplatte 2,8 PS hier im fradashop, sind zudem mit einem herunterklappbaren Fahrwerk ausgestattet, was den Transport zum Einsatzort des 40 kg schweren Rüttlers enorm erleichtert. Auch der Transport im Auto ist problemlos möglich. Zwei Personen können das Gerät ohne Schwierigkeiten in den Kofferraum heben.

Gerade für Heimwerker zeigen sich etwas leichtere Rüttelplatten als vorteilhaft, denn in der Regel ist der benötigte Verdichtungsgrad nicht so hoch wie auf Baustellen mit tiefgründigem Aushub. Ist es doch einmal notwendig, eine hohe Verdichtung herbeizuführen, lässt sich dies auch mit einem „leichten“ Rüttler bewerkstelligen. Dazu muss die Oberfläche nur langsamer und mehrere Male abgerüttelt werden.

Fazit:

Die Rüttler aus dem Baumaschinenverleih des Baumarkts oder eines Maschinenverleihers bergen einfach zu viele Unwägbarkeiten in sich, als hier mit gutem Gewissen sagen zu können, dass sich das Ausleihen eines Rüttlers lohnt. Ähnliches lässt sich zum Markt der gebrauchten Rüttler feststellen.

Rüttler oder Rüttelplatten müssen vom Einsatzzweck her sehr robust sein, weshalb Fehler an der Rüttelplattenmechanik eher selten auftauchen, wohl aber am Antriebs-Motor, der auch meist das ungewollte Ziel fehlerhafter Bedienung ist.

Bei einem neuen Rüttler treten diese Fehler seltener auf, weil der Verschleiß geringer ist und hier tritt der schon beschriebene Effekt auf, das nur ein Benutzer dem Gerät wesentlich besser guttut, als 5 verschiedene Ausleiher in nur einer Woche, die zudem oft genug eher unkonventionelle Ansichten dazu haben, wie eine ausgeliehene Maschine zu behandeln ist. Der Neukauf eines Rüttlers lohnt sich auch deshalb, weil er die Möglichkeit bietet, das Gerät zu wählen, das den eigenen Bedürfnissen heute und in Zukunft entspricht.

Wir von Fradashop wünschen viel Spaß

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