MIG- und MAG Schweißen

Neben dem WIG-Schweißen sind die Methoden des MIG- und MAG-Schweißens die am häufigsten verwendenden Schweißmethoden.

Dabei sind die beiden Methoden des MIG- und MAG-Schweißens dem E-Hand-Schweißen (umgangssprachlich auch Elektrodeschweißen) ähnlich. Denn bei beiden Methoden wird die Wärme zum Schweißen durch die Bildung eines Lichtbogens erzeugt. Der Vorgang geschieht zwischen einer abschmelzenden Metallelektrode und dem Werkstück. Und so schmilzt beim MIG- und beim MAG-Schweißen die Elektrode und eine sogenannte Schweißraupe wird dadurch gebildet. Doch der größte Unterschied besteht darin, dass die Metallelektrode ein Draht mit einem kleinen Durchmesser ist. Dieser Draht wird dann von einer Drahtvorschubpistole durch die Kontaktspitze zugeführt.

Während des Vorgangs wird ein Schutzgas durch den Schweißbrenner zugeführt - da der Draht kontinuierlich zugeführt wird, wird das manuelle Verfahren manchmal auch als halbautomatisches Schweißen bezeichnet. Sowohl beim MIG- als auch beim MAG-Schweißen werden Gasflaschen verwendet, um das Schutzgas und kompatible Zusatzwerkstoffe bereitzustellen.

Um beispielsweise Aluminium zu schweißen, sollte ein Aluminiumdraht verwendet werden, während beim MIG-Schweißen von Stahl ein geeigneter Stahl-Zusatzdraht erforderlich ist.

Was ist der Unterschied zwischen MIG und MAG?

Die beiden Methoden des Schweißens unterscheiden sich aber dennoch in kleinen Nuancen: 

MIG-Schweißen (Metall-Inert-Gas) ist ein Schweißverfahren, bei dem sich ein elektrischer Lichtbogen zwischen einer abschmelzenden Drahtelektrode und dem Werkstück bildet. Bei diesem Verfahren werden inerte Gase oder Gasgemische als Schutzgas verwendet. Argon und Helium werden typischerweise für das MIG-Schweißen von Nichteisenmetallen wie Aluminium verwendet.

MAG-Schweißen (Metall-Aktiv-Gas) ist ein Lichtbogenschweißverfahren, bei dem ein Lichtbogen zwischen einer abschmelzenden Drahtelektrode und dem zu verbindenden Material erzeugt wird. Beim MAG-Schweißen werden aktive Schutzgase verwendet, hauptsächlich zum Schweißen von Stählen. Diese Schutzgase sind Gemische aus Kohlendioxid, Argon und Sauerstoff. 

Der einzige Unterschied zwischen MIG und MAG ist die Art des verwendeten Schutzgases. Die Zusammensetzung des Schutzgases ist wichtig, da sie einen erheblichen Einfluss auf die Stabilität des Lichtbogens, den Metallübergang und den Grad der Spritzerbildung hat. Das Schutzgas wirkt sich auch auf das Verhalten des Schweißbades aus, insbesondere auf den Einbrand und die mechanischen Eigenschaften der Schweißverbindung.

Metallübertragungsmodus

Die Art und Weise, in der das Metall vom Schweißdraht in das Schweißbad übergeht, bestimmt weitgehend die Betriebseigenschaften des Prozesses. Es gibt drei Hauptarten der Metallübertragung: 

  • Kurzschluss
  • Spritzübertragung
  • Gepulster Übergang

Kurzschluss und gepulster Metalltransfer werden für den Betrieb mit niedrigen Strömen verwendet, während der Spritztransfer nur bei hohen Schweißströmen eingesetzt wird. Beim Kurzschließen oder "Eintauchen" wird das geschmolzene Metall, das sich an der Drahtspitze bildet, durch Eintauchen des Drahtes in das Schweißbad übertragen. Dies wird durch die Einstellung einer niedrigen Spannung erreicht. Eine sorgfältige Einstellung der Spannung und der Induktivität in Abhängigkeit von der Drahtvorschubgeschwindigkeit ist wichtig, um Spritzer zu minimieren. Die Induktivität wird verwendet, um den Stromstoß zu kontrollieren, der beim Eintauchen des Drahtes in das Schweißbad auftritt.

Für die Spritzübertragung ist eine viel höhere Spannung notwendig, um sicherzustellen, dass der Draht keinen Kontakt, d.h. Kurzschluss, mit dem Schweißbad hat. Das geschmolzene Metall an der Drahtspitze überträgt sich in Form eines Sprühnebels aus kleinen Tröpfchen (kleiner als der Durchmesser des Drahtes) auf das Schweißbad. Es gibt jedoch eine Mindeststromstärke oder einen Schwellenwert, unterhalb dessen die Tropfen nicht gewaltsam über den Lichtbogen geschleudert werden. Wenn eine offene Lichtbogentechnik viel unterhalb des Schwellenstrompegels versucht wird, reichen die geringen Lichtbogenkräfte nicht aus, um zu verhindern, dass sich große Tropfen an der Drahtspitze bilden. Diese Tröpfchen bewegen sich unter der normalen Schwerkraft unregelmäßig über den Lichtbogen. Der gepulste Modus wurde entwickelt, um den offenen Lichtbogen bei niedrigen Stromstärken, d.h. unterhalb des Schwellenwerts, zu stabilisieren, um Kurzschlüsse und Spritzer zu vermeiden. Der sprühende Metalltransfer wird durch das Anlegen von Stromimpulsen erreicht, wobei jeder Impuls eine ausreichende Kraft hat, um ein Tröpfchen abzulösen.

Das Konventionelle MIG- und MAG-Schweißen wird mit einer Konstantspannungs-Stromquelle durchgeführt, die einen inhärent stabilen, sich selbst einstellenden Lichtbogen liefert. Beim Impulsschweißen wird entweder eine Konstantspannungs- oder Konstantstromquelle mit Spannungsrückführung verwendet.

Was sind die Vor- und Nachteile des MIG-Schweißens?

MIG-Schweißen ermöglicht die schnelle Herstellung von Schweißnähten hoher Qualität, und da kein Flussmittel verwendet wird, besteht keine Gefahr, dass sich Schlacke im Schweißgut festsetzt. Das Schutzgas schützt den Lichtbogen, so dass es nur zu einem geringen Verlust von Legierungselementen und zu geringen Schweißspritzern kommt. Das MIG-Schweißen kann auf verschiedene Arten betrieben werden, einschließlich halb- und vollautomatisch, und ist ein vielseitiges Verfahren, das zum Verbinden einer Vielzahl von Metallen und Legierungen verwendet werden kann.

Die Nachteile des MIG-Schweißens sind, dass es aufgrund der hohen Hitze und der flüssigen Beschaffenheit des Schweißbades nicht in einer vertikalen oder Überkopfposition durchgeführt werden kann. Außerdem kann die von einem MIG-Schweißer verwendete Ausrüstung komplex sein.

Was sind die Vor- und Nachteile des MAG-Schweißens?

Da der Schweißbereich durch das Schutzgas geschützt ist, entsteht beim MAG-Schweißen keine Oxidation. Es handelt sich um ein schnelles Schweißverfahren, was bedeutet, dass es eine geringere Wärmeeinwirkung auf das umgebende Material gibt. Das MAG-Schweißen kann in allen Positionen durchgeführt werden, was es zu einem der am weitesten verbreiteten Schweißverfahren macht.

Zu den Nachteilen gehört die Erfahrung, die erforderlich ist, um dieses Verfahren korrekt auszuführen. Das MAG-Schweißen kann nicht im Freien durchgeführt werden, da das Schweißgas vor Wind geschützt werden muss und das Werkstück vor dem Schweißen von Rost befreit werden muss. Das Fülldrahtschweißen eignet sich besser für Anwendungen im Freien oder für Unterwasserschweißungen, die auch besser mit dem Schutzgasschweißen oder dem Wolfram-Schutzgasschweißen durchgeführt werden können. Wie bei allen Lichtbogenverfahren muss eine geeignete Schutzausrüstung und insbesondere ein Augenschutz getragen werden.

Wir von Fradashop wünschen viel Erfolg beim MIG- und MAG-Schweißen

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